Intro

Springt der Funke der Begeisterung für das Musizieren, sagen Gesprächspartner ab und zu, wie gerne auch sie wieder – oder endlich – einmal ein Musikinstrument spielten. Sie könnten sich aber nicht vorstellen, wie das anzustellen sei.

Andern einen individuell sinnvollen Ratschlag zu geben, ist schwierig. Zu unterschiedlich sind die Voraussetzungen, zu gross die Auswahl der Möglichkeiten, sich musikalisch zu betätigen. Es müsste dafür ähnlich wie die Berufsberatung eine Art Musikberatung geben. Musikschulen erleichtern so Kindern und Jugendlichen den Einstieg. Es gibt auch Musikschulen wie zum Beispiel das Konservatorium Bern, die eigens Musikurse für Erwachsene Kurse anbieten. Als unerfahrener Interessent muss man aber zuerst auf die Idee kommen, dass Schulen für angehende Berufsmusiker/-innen auch Laien offen stehen.

Hohe Schwellen
Wollen Erwachsene ein Instrument neu bzw. wieder spielen oder richtig singen lernen, müssen sie sich selber helfen. Möchten sie auch Harmonien verstehen, ist meist das Selbststudium die einzige Option. Auf welches der unzähligen Angebote im Internet soll man sich aber einlassen? Wer ausserhalb fester Strukturen wie zum Beispiel Chören mit anderen Erwachsenen Musik machen will, muss unterschiedliche Erwartungen, Vorkenntnisse und Lebensumstände und persönliche Erfahrungen mit Musik zusammenbringen. Diese hohen Schwellen sind zu überwinden.

Bedürfnisse kennen
Hat man bereits eine Präferenz für ein bestimmtes Instrument, kann man nach Privatlehrern «googeln» oder in einem Musikgeschäft nach Anlaufstellen fragen. Es braucht dann etwas Glück, eine Lehrperson zu finden, die auf individuelle Wünsche und Vorkenntnisse eingehen kann. Seine Bedürfnisse zu kennen und auch beschreiben zu können, ist dafür eine wichtige Voraussetzung. Das ist ohne Überblick der Möglichkeiten nicht einfach.

Ein Netzwerk?
Es ist leichter gesagt als getan, ein Netzwerk aufzubauen und bekannt zu machen, das Informationen vermittelt, wie Bedürfnisse, Ressourcen, Möglichkeiten des Einstiegs abgeklärt werden könnten, das den Weg zu ersten unverbindlichen Experimenten ebnet, Lehrpersonen und am Lernen interessierte Personen zusammenbringt. Das schaffe ich nicht. Schliesslich habe ich mit meinen verschiedenen Musikprojekten genug zu tun.

Blockflötenblues
Über die Erfahrungen zu schreiben, verspricht zudem einen grösseren Lustgewinn, als der Aufbau eines Netzwerks. So entstand im Rahmen des Programms «Schreib dein Buch» der Edition Unik der Blockflötenblues, eine Aufzeichnung meiner musikalischen Entdeckungen, angefangen bei den eher schmerzlichen Erfahrungen im Blockflötenunterricht bis zum Spiel mit dem Kontrabass in der Jazzband. Wer mag, kann diesen Text hier [Link folgt] lesen.

Immer wieder neue Türen
Im Sinne eines Journals setze ich nun die Berichte auf dieser Website fort. Wer sich – offen für alles – auf die Musik einlässt, entdeckt laufend neue Türen, hinter denen wieder sich lange Gänge mit unzähligen weiteren Türen öffnen. Vielleicht ermutigt das andere, sich ebenfalls auf musikalische Entdeckungsreisen zu begeben und immer wieder von Neuem zu erfahren, wie sehr Musik zur Lebensfreude beiträgt.

Franz Neff